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Die deutsche Geschichte bei Olympia

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Erst vor wenigen Tagen sind die deutschen Sportler von den Sommerspielen Olympia 2012 aus London zurückgekehrt. Die deutschen Teilnehmer sind ein fester Bestandteil der Olympischen Geschichte. Das Land zählt zu den erfolgreichsten Olympiateilnehmern.

Von Beginn an erfolgreich

Schon vor 1896 begann die Olympische Geschichte der Deutschen, denn etwa ab dem Jahr 1875 leiteten Deutsche die Ausgrabungen des antiken Olympia. Allerdings wurden die Deutschen zur Gründung des Internationalen Olympischen Komitees im Jahr 1894 nach Paris nicht eingeladen. Zunächst waren die Deutschen also von der olympischen Idee wenig begeistert. Willibald Gebhardt setzte sich sehr für die deutsche Teilnahme 1896 in Athen ein und kämpfte für den Olympiagedanken.Diskuswerfer steht vor dem Olympia-Symbol
Unter seiner Federführung wurde im Dezember 1895 das Nationale Olympische Komitee in Berlin gegründet. Sie stellten eine Finanzierung für 21 Athleten auf die Beine, die 1896 nach Athen reisten. Die Deutsche Turnerschaft verweigerte ihre Unterstützung für den Wettbewerb. Aus Sicht der Deutschen war die Teilnahme an den ersten Sommerspielen ein Erfolg. Schon bei den zweiten Spielen wurde man im Medaillenspiegel Zweiter und gewann vier Mal Gold.
1916 wurde die Austragung der Olympischen Spiele erstmals an Deutschland vergeben. Weit über 400 Sponsoren förderten die Veranstaltung, die jedoch aufgrund des Prager Frühlings und dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges offiziell abgesagt wurde. Nach der Niederlage im Krieg wurde den Deutschen für die Wettbewerbe 1920 und 1924 eine Teilnahme untersagt. Auch im Jahr 1948 nach dem Zweiten Weltkrieg durfte Deutschland nicht teilnehmen.

BRD und DDR

1980 beteiligten sich die Athleten der BRD am Olympiaboykott der Spiele in der Sowjetunion, die Sportler der DDR nahmen jedoch teil. 1984 hingegen boykottierte umgekehrt die DDR die Spiele in Los Angeles, während die Sportler der BRD nach Los Angeles flogen.
Die Vereinigung der Sportverbände der DDR und der BRD sollte nach der Wiedervereinigung noch ein Problem darstellen. Das System der DDR war nicht finanzierbar. Zudem gab es große Skandale um das Doping von Sportlern durch den Staat. Erst 1992 trat das geeinte Land mit einer Mannschaft auf, die einige Medaillen gewinnen konnte. In den 90er Jahren hatte man weiterhin mit den Problemen der ostdeutschen Sportstruktur- und kultur zu kämpfen. Nach der Jahrtausendwende rutsche man im Medaillenspiegel ab, weil es weniger Athleten gelang Gold zu holen. Die Stadt Leipzig bewarb sich zuletzt für die Sommerspiele 2012. Die Bewerbung scheiterte allerdings bereits in der IOC-Vorauswahl, auch die Bewerbung Münchens für die Winterspiele 2018 hatte keinen Erfolg.

Insgesamt nahm Deutschland an 21 von 24 Olympischen Sommerspielen und 18 von 20 Olympischen Winterspielen teil. Fünfmal wurde Deutschland zum Austragungsort der Olympischen Spiele bestellt, wobei die Berliner Spiele 1916 und 39 kriegsbedingt nicht ausgetragen wurden. Im Jahr 1936 – während des Nationalsozialismus, fanden die Winterspiele in Garmisch-Patenkirchen und die Sommerspiele in Berlin statt.

Bildquelle: MACLEG – Fotolia