Handball

Deutsche Nationalmannschaft baut auf ihren Kapitän

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Rouen – Die deutschen Handballer setzen gleich zum WM-Auftakt auf die Fähigkeiten ihres gerade erst zurückgekehrten Kapitäns Uwe Gensheimer.

«Wir werden ihn sicher sofort brauchen, das steht außer Frage», sagte Bundestrainer Dagur Sigurdsson einen Tag vor dem ersten Gruppenmatch gegen Ungarn. «Wir hoffen, dass er sich einigermaßen auf das Turnier konzentrieren kann».

Nach dem Tod seines Vaters und einigen Tagen bei seiner Familie sollte der 30-Jährige erst am Donnerstagabend im Teamhotel in Rouen ankommen. Und gleich zu Beginn des Turniers könnte die ganze Verantwortung auf seiner Position auf ihm lasten, da in Rune Dahmke der zweite Linksaußen in Sigurdssons Team wegen einer Grippe auszufallen droht. «Da muss man abwarten und gucken. Er wird sicher das Abschlusstraining nicht mitmachen können», sagte Sigrudsson.

Auch wie es Gensheimer nach seiner Rückkehr mental geht, bleibt abzuwarten. «Erst mal müssen wir ihn gut empfangen und schauen, dass er sich wohlfühlt», sagte Sigurdsson. Denn gegen die Ungarn braucht der Coach seinen Kapitän. Vor dem erfahrenen Team um Altstar Laszlo Nagy hat die junge DHB-Auswahl großen Respekt. Mit Ungarn treffe seine Mannschaft auf einen Gegner, der «sehr, sehr im Kommen ist», betonte Sigurdsson. «Darum haben wir Riesenrespekt.»

Dem Coach werden beim WM-Auftakt nur 15 anstatt der maximal 16 erlaubten Spieler zur Verfügung stehen – weil er das selbst so entschieden hatte. Damit sind während des Turniers nicht nur zwei Wechsel möglich, sondern es gibt über das sogenannte «Late Entry» eine weitere personelle Option.

Ein Nachteil könnte aber sein, dass Sigurdsson in Kai Häfner vorerst nur über einen Linkshänder im Rückraum verfügt. «Natürlich kann das zum Problem werden, wenn was passiert», sagte er. «Aber wir trauen Kai Häfner zu, dass er alleine auf dieser Position ist.» Eine frühe Nachnominierung von Weltmeister Holger Glandorf schloss er vorerst aus.

Doch der Isländer weiß, wie schnell er gerade die Erfahrung und die Fähigkeiten des 33-Jährigen benötigen könnte. Schon während der erfolgreichen EM vor einem Jahr war Sigurdsson zu Nachnominierungen gezwungen gewesen, da sich in Steffen Weinhold und Christian Dissinger wichtige Akteure verletzten. Mit Blick auf die weiteren Gruppenspiele gegen Chile, Saudi-Arabien, Weißrussland und Kroatien könnte Glandorf darum schnell eine Option werden. «Schauen wir mal», sagte Sigurdsson.

Fotocredits: Marijan Murat
(dpa)

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