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«Epische Schlacht»: Bambergs Harris als Anführer

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München – Während der Corona-Pause gab es zwischen Ex-NBA-Profi Elias Harris und Brose Bamberg noch öffentliche Misstöne – beim Basketball-Meisterturnier glänzt der Kapitän als Retter des früheren Serienchampions.

Auch dank seiner 24 Punkte gehen die Franken nach dem 81:86 gegen die EWE Baskets Oldenburg zum Auftakt der K.o.-Runde noch mit einer realistischen Chance aufs Weiterkommen ins Viertelfinal-Rückspiel. «Eine epische Schlacht» kündigte der 30-Jährige augenzwinkernd für das zweite Duell mit Center-Hüne Rasid Mahalbasic am Samstag (16.30 Uhr/Magentasport) an.

Dabei war Harris mit elf Punkten im letzten Viertel maßgeblich daran beteiligt, dass die Bamberger einen Rückstand von zwischenzeitlich 17 Zählern noch weiter verkürzen konnten. «Das Ganze hätte viel schlimmer ausgehen könnte. Die erste Halbzeit war eine Katastrophe, das war mehr Ego-Gezocke als Mannschaftsbasketball und hat uns diesen hohen Rückstand beschert», sagte der 36-malige Nationalspieler bei Magentasport und äußerte sich «stolz» über die Energieleistung seines Teams.

Trotz der Bürde, fünf Punkte aufholen zu müssen, lebt der Traum von der ersten Final-Teilnahme seit der bislang letzten Meisterschaft des einstigen Branchenprimus 2017. Als dienstältester Bamberger hat Harris die Hochzeiten der Franken, die insgesamt neunmal deutscher Champion wurden, erlebt. «Es war ein super Spiel für ihn, ich freue mich sehr», lobte selbst Gegenspieler Mahalbasic seinen Konkurrenten. «Er hatte eine schwierige Phase die letzten drei Monate gehabt.»

Anfang April hatte eine öffentliche Auseinandersetzung mit seinem Club für Schlagzeilen gesorgt. Bambergs Aufsichtsratschef Michael Stoschek warf dem Profi damals vor, einer Kurzarbeit-Vereinbarung nicht zugestimmt zu haben und seiner Vorbildrolle als Kapitän nicht gerecht geworden zu sein. Harris‘ Anwalt wies das Statement als «inhaltlich falsch» zurück und erklärte, dass sein Mandant bei fairem Ablauf dazu bereit sei, «auf Teile seines Gehalts zu verzichten».

Auf dem Parkett hat dies offensichtlich keine Auswirkungen gehabt, sportlich soll es beim Turnier kein Thema mehr sein. Um doch noch den Sprung ins Halbfinale gegen den designierten Gegner Alba Berlin zu schaffen, müssen die Franken ihre guten Ansätze auch einmal über die komplette Spieldauer unter Beweis stellen. «Wenn wir es wüssten, würden wir es abstellen», sagte Geschäftsführer Arne Dirks zum Auf und Ab seines Teams der Deutschen Presse-Agentur. «Wir haben alle Optionen fürs Rückspiel, das ist erst mal super positiv.»

Die Wankelmütigkeit drückte Coach Roel Moors bildhaft aus: «Wir haben uns selbst in den Fuß geschossen», sagte der Belgier. «Es war wieder ein Spiel mit zwei Gesichtern – wir müssen Samstag unser zweites Gesicht zeigen.»

Fotocredits: Tilo Wiedensohler
(dpa)

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