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Witthöft freut sich in Paris auf Topduell gegen Pliskova

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Paris – Noch lesen sich die Erfolge von Carina Witthöft überschaubar. Unter der Rubrik «Karriere-Highllights» findet sich auf der WTA-Homepage nur ein Strich, als bestes Resultat ist für die 22 Jahre alte Hamburgerin ein Halbfinale beim kleinen Hartplatzturnier in Budapest verzeichnet.

Dass dieses Ergebnis aber aus diesem Jahr stammt, ist kein Zufall. Denn Witthöft ist 2017 dabei, einen großen Schritt in ihrer Entwicklung zu machen. Weg von der talentierten, aber noch wechselhaften Nachwuchsspielerin hin zur professionellen Sportlerin.

«Ich bin mit dem Prozess sehr zufrieden», sagte Witthöft, die bei den French Open als einzige von 13 Deutschen bei Damen und Herren die dritte Runde erreicht hat. Dort geht es für die Norddeutsche an diesem Samstag gegen die an Nummer zwei gesetzte Karolina Pliskova aus Tschechien, die im Falle eines Finaleinzuges in Paris die bereits in der ersten Runde ausgeschiedene Angelique Kerber als Nummer eins der Welt ablösen würde.

Für Witthöft ist es eine besondere Partie, schließlich hat sie sich so oft in ihrer jungen Karriere noch nicht mit den Topstars der Branche messen dürfen. «Bislang habe ich ja nur gegen Angelique Kerber als Topspielerin gespielt», sagte die deutsche Meisterin, die dennoch ohne Angst auf den Platz gehen wird. «Ich habe nichts zu verlieren», sagte Witthöft und fügte selbstbewusst hinzu. «Ich denke, ich habe die Mittel, um ihr gefährlich werden zu können.»

Das sieht auch Barbara Rittner so. «Carina bringt von ihrem Spiel her alles mit», sagte die Fed-Cup-Teamchefin, «ich habe sie ja auch nicht umsonst für den Fed Cup nominiert.» Erstmals war Witthöft Anfang des Jahres bei der missglückten Reise der deutschen Mannschaft nach Hawaii dabei, auch bei der Rettung in der Relegation gegen die Ukraine in Stuttgart zählte sie wieder zum Team. «Man merkt, dass ihr diese Wochen einen Push gegeben haben», sagte Rittner.

Eigenständiger, professioneller und fokussierter – so nimmt Rittner die Nummer 73 der Welt in diesem Jahr wahr. Für die Bundestrainerin ist es deshalb auch nur eine Frage der Zeit, wann sich Witthöft in der Rangliste weiter nach oben spielen wird. «Es ist klar, dass es nicht ihr Anspruch sein kann, zwischen Platz 70 und 100 zu stehen», sagte Rittner. «Eine Platzierung unter den Top 20 mit Tendenz nach noch weiter vorne muss ihr Ziel sein.»

Witthöft will so weit noch nicht denken. Ein Ziel in der Rangliste hat sie sich für dieses Jahr nicht gesetzt. Sie will sich als Spielerin weiterentwickeln und reifen, damit Duelle wie das gegen Pliskova keine Ausnahme sind, sondern zur Regel werden. Dafür wird sie weiter hart arbeiten, große Sprüche hört man von ihr nicht. Ruhig und sachlich analysierte sie in Paris ihre beiden Siege.

Auf familiäre Unterstützung muss sie in der französischen Hauptstadt bislang verzichten, ihre Eltern drücken daheim die Daumen. Gegen Pauline Parmentier saßen am Donnerstag zwar viele junge Menschen in ihrer Spielerecke auf der Tribüne. «Die meisten kannte ich aber gar nicht, die hat mein Trainer mitgebracht.» Ein Sieg gegen Pliskova könnte aber doch noch eine kleine Reisewelle aus Hamburg auslösen. Witthöft würde es freuen. «Wenn jemand Lust hat zu kommen, dann kann er das gerne machen.»

Fotocredits: Eric Feferberg
(dpa)

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