Leichtathletik

Van Niekerk will goldenes Double – Makwala mit Wut im Bauch

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London – Wayde van Niekerk will als erster Sportler seit 22 Jahren bei einer Leichtathletik-Weltmeisterschaft zum Gold-Double über 200 und 400 Meter sprinten.

Der Weltmeister und Weltrekordler auf der Stadionrunde greift am Donnerstag im 200-Meter-Finale bei der Leichtathletik-WM in London nach seinem zweiten Titel. Doch Botswanas Weltklasse-Sprinter Isaac Makwala will den Doppelsieg verhindern. Ist der Südafrikaner van Niekerk vorn, wäre das zweite Double der Historie perfekt.

Dieser Coup war zuletzt US-Legende Michael Johnson geglückt – und das sogar zweimal: bei der WM 1995 in Göteborg und bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta.

«Ich habe alles auf Gott gesetzt nach dem, was gestern passiert ist. Aber ich laufe noch mit gebrochenem Herzen», sagte Makwala nach dem 200-Meter-Halbfinale, in das der Afrikaner nach seiner Magen-Darm-

Erkrankung erst nach 48 Stunden Quarantäne und langer Ungewissheit eingezogen war.

Der 30-Jährige qualifizierte sich am Mittwochabend in 20,14 Sekunden für den Endlauf. «Im Finale laufe ich mit Wut im Bauch. Die 400 Meter sind mein Rennen», sagte der Botswana-Sprinter. «Danke an die IAAF dafür, dass ich heute laufen durfte.»

«Ich wusste, dass es ein enges Rennen wird. Meinen Namen im Finale zu sehen, ist ein echtes Vergnügen», meinte van Niekerk, der von der 75 Jahre alten Ans Botha trainiert wird. «Ich habe jetzt Zeit, um mich zu erholen – im Finale werde ich dann alles geben.»

Die IAAF hatte Makwala wegen seiner Erkrankung den Start im 400-Meter-Finale untersagt, das van Niekerk gewann. Am Dienstagabend war er am Olympiastadion gestoppt und zurückgewiesen worden. Er reagierte dann frustriert und empört auf sein vermeintliches WM-Aus – und warf den Organisatoren sogar «Sabotage» vor.

«Sie haben mir nicht mal zugehört. Sie haben nur gesagt: Nein, du kannst nicht laufen, weil du krank bist», hatte der Sprinter dem britischen Fernsehsender ITV in London gesagt. «Manchmal denke ich, das könnte Sabotage sein.»

IAAF-Präsident Sebastian Coe wehrte sich gegen solche Interpretationen. «Jeder, der andeutet, dass dies eine Verschwörung ist, lebt offensichtlich auf einem völlig anderen Planeten», sagte der Brite im Interview der «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (Donnerstag). «Warum sollten wir ein Duell verhindern wollen, das diese Weltmeisterschaft geprägt hätte?»

Fotocredits: Rainer Jensen
(dpa)

(dpa)

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