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Thiel über DHB-Frauen: Werden regionale Prinzessinen bleiben

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Leipzig – Der frühere Weltklassetorwart Andreas Thiel prophezeit den deutschen Handball-Frauen für die Zukunft selbst im Falle einer erfolgreichen Heim-WM keine größere Aufmerksamkeit.

«Das wird keine nachhaltige Wirkung haben. Die Ladies werden immer regionale Prinzessinnen bleiben», sagte Thiel in einem Interview der «Lübecker Nachrichten».

Der Justiziar der Handball-Bundesliga, der seit 17 Jahren auch Torwarttrainer des Frauen-Bundesligisten Bayer Leverkusen ist, macht dafür gesellschaftliche Gründe geltend. «Frauensport ist in Deutschland Randsport. Das schließt Fußball ein, auch wenn die durch den DFB gepusht werden», sagte der 57-Jährige.

Frauen hätten seiner Ansicht nach viel mehr mediale Öffentlichkeit verdient. «Aber in unserer Gesellschaft kann man aus Schwarz nicht Weiß machen», erklärte Thiel. «Wir haben – abgesehen vom Familienrecht – eine patriarchalische Gesellschaft. Geschlechtergerechtigkeit ist nicht da.» Er habe deshalb zu Bundestrainer Michael Biegler immer gesagt: «Du willst mehr Aufmerksamkeit für deine Ladies? Schick sie zum Playboy, dann hast du mehr Aufmerksamkeit.»

Fotocredits: Hendrik Schmidt
(dpa)

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