Wintersport

Skilangläuferin Katharina Hennig wie Dahlmeier

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Lahti – Katharina Hennig kommt sich vor wie in einem Traum. Die Skilangläuferin aus Oberwiesenthal erlebt gerade in Lahti ihre ersten Weltmeisterschaften. Davon war zu Saisonbeginn nicht auszugehen.

Mehr noch. Mit Platz elf im Skiathlon schaffte sie beim WM-Debüt ihr bestes Ergebnis im Damenbereich überhaupt. Und sie steht damit vor weiteren Einsätzen. Bereits am Dienstag geht sie über 10 Kilometer klassisch an den Start. Ein Einsatz in der WM-Staffel am Donnerstag ist nicht ausgeschlossen.

«Ich habe nichts zu verlieren», sagt Hennig. Die 20-Jährige geht unglaublich abgeklärt in ihre Rennen, auch in Lahti. «Das heißt aber nicht, dass ich nicht nervös war. Vor dem Start war ich total hippelig. Als es dann los ging, war die Nervosität aber verflogen», erzählt Hennig von ihrer WM-Premiere. Im klassischen Part, ihrer Lieblingstechnik, schaffte sie die siebtbeste Laufzeit: «Das war unglaublich.»

Nicht unbedingt für die Langlauf-Verantwortlichen im Verband. Sie sind sich sicher, dass mit «Katha» ein Talent heranwächst, das den Sprung in die Weltelite schaffen kann. «Sie ist sehr reif für ihr Alter. Sie trainiert fleißig und kann ihre Rennen überaus realistisch analysieren. Das kennt man von Biathletin Laura Dahlmeier», sagt Heimtrainer Janko Neuber.

Auch deshalb hat man sie nach Lahti mitgenommen. Zu Saisonbeginn war Hennig davon ausgegangen, bei einigen Weltcups zum Einsatz zu kommen. Aus einigen wurde fast die gesamte Saison. Um sie nicht zu verheizen, beendete sie die Tour de Ski vorzeitig und nahm später an den WM-Vorbereitungslehrgängen teil. Ihren eigentlichen Saison-Höhepunkt, die U23-WM in den USA, verpasste sie deshalb. Hennig gehört nun zum festen Stamm des Damen-Teams.

Und sie hat für die Zukunft große Ziele. Eine olympische Medaille zum Beispiel. Die goldene von Staffel-Olympiasiegerin Viola Bauer aus dem Jahr 2002 hatte sie schon in der Hand. «Da war mir klar: Olympisches Edelmetall möchte ich auch einmal gewinnen», sagt die Sächsin.

Langlauf betreibt die Oberwiesenthalerin aus Passion. «Mein Vater war Nordischer Kombinierer, meine Mutter Langläuferin. Da stand man automatisch schon als kleines Kind auf Ski», berichtet Katharina Hennig. Hinzu kam die Freundschaft ihrer Familie mit der von Viola Bauer. Von der siebten Klasse an ging es leistungsmäßig voran, sie zog ins Internat der Oberwiesenthaler Sportschule, bekam mit Lutz Hänel, später René Sommerfeld und Janko Neuber Trainer von hervorragendem Ruf.

Im Gegensatz zu vielen jungen Läuferinnen liebt Hennig eher die langen Distanzen. «Meine Stärken sehe ich schon dort, am liebsten laufe ich in der klassischen Technik», berichtet sie. Bei den Junioren-WM im rumänischen Rasnov im vergangenen Jahr lief sie ins Rampenlicht. Dort holte sie über 10 Kilometer Freistil Silber und dekorierte sich in der Staffel mit Bronze.

Über 10 Kilometer läuft sie an der Seite von Steffi Böhler und Nicole Fessel. «Die Routiniers haben mich ohne Wenn und Aber aufgenommen. Ich war auch schon mit Steffi, Nicole und Sandra (Ringwald) auf dem Zimmer. Es ist eine coole Truppe», lobt sie den Teamgeist.

Fotocredits: Hendrik Schmidt
(dpa)

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