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Nach Transfer-Abfuhren: Kovac vertraut «tollen Spielern»

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München – Der Weggang seines einzigen Backup-Mittelstürmers sorgte bei Niko Kovac nicht für außergewöhnliche Sorgenfalten. Und auch die jüngsten Abfuhren auf dem Transfermarkt sollen die Stimmung vor dem Beginn der saisonentscheidenden Wochen und Monate beim FC Bayern nicht trüben.

«Wir haben ein tolles Team und tolle Spieler, die wir bis Saisonende nutzen werden», verkündete der Trainer am Donnerstag, viereinhalb Stunden vor dem Ende der Transferperiode.

In der waren den Münchnern keine neuen Deals geglückt. Den Rückstand zu Dortmund in der Bundesliga aufholen und in der Champions League gegen den FC Liverpool bestehen, das muss also das vorhandene Personal schaffen.

Dass der deutschen Fußball-Branchenprimus im Ringen um neue Spieler vor der Rückrunde das Nachsehen hatte, moderierte Kovac mit seinem markant coolen Lächeln weg. Sportdirektor Hasan Salihamidzic hatte nach einer wechselhaften Hinrunde versucht, im Winter Verstärkungen zu verpflichten. «Dass andere Clubs gute Spieler nicht gehen lassen möchten, ist auch klar», sagte Kovac und verwies auf seinen «großen Kader», bei dem bis auf Corentin Tolisso alle wieder an Bord seien.

Die zuletzt an den Oberschenkeln verletzten Routiniers Arjen Robben und Franck Ribéry trainieren zwar wieder mit dem Team, am Samstag (15.30 Uhr) in Leverkusen aber werden sie noch nicht spielen. Thiago hatte das Vormittagstraining wegen Muskelproblemen ausgelassen. Beim Spanier geht der Trainer aber von einem Einsatz bei Bayer aus.

«Es macht keinen Sinn, noch drei oder vier zu holen», sagte Kovac. An ungefähr so vielen Neuzugängen waren die Bayern dran, vor allen am englischen Youngster Callum Hudson-Odoi vom FC Chelsea oder an Abwehr-Weltmeister Lucas Hernández von Atlético Madrid. Den Weg an die Isar gefunden hat nur der Kanadier Alphonso Davies, aber dessen Verpflichtung war schon im Sommer fix gemacht worden. Stattdessen gaben die Münchner sogar einen Spieler ab: Sandro Wagner will nicht länger Ersatz für Star-Stürmer Robert Lewandowski sein und wechselt nach China. Einen neuen Backup für den Tor-Polen gibt es nicht.

«Wir haben mit Thomas (Müller) und Serge (Gnabry) Spieler, die diese Position spielen können und schon gespielt haben», sagte Kovac. Gleichwertige Alternativen für Lewandowski sind sie zwar nicht, «es gibt auf der Welt vielleicht zwei Spieler, die Lewy ersetzen können», unterstrich Kovac. Aber die stellen sich in München nicht hinter dem Torjäger an oder setzen sich gar wie zuletzt Wagner auf die Tribüne.

Verletzen darf sich Lewandowski in diesem Plan freilich nicht. Im Frühjahr 2017 war der Rekordmeister in Not geraten, als der Stürmer mit einer Schulterverletzung in der Champions League gegen Real Madrid ausfiel und kein Ersatz bereit stand. Bayern schied aus.

Das wollen die Münchner diesmal besser machen und zuvor in der Bundesliga den Sechs-Punkte-Rückstand auf Tabellenführer Borussia Dortmund aufholen. Weil jetzt auch wieder die Zeit der Englischen Wochen beginnt, deutete Kovac die Rückkehr zur Rotation an, wenn auch wesentlich weniger exzessiv als teils noch in der Hinrunde. «Es ist normal, dass wir jetzt wieder wechseln werden», sagte er vor der Reise nach Leverkusen am 20. Spieltag der Bundesliga.

Fotocredits: Tobias Hase
(dpa)

(dpa)

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