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Nach Streaming-Lösung vor WM: Kritik an Rechteinhaber

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Berlin – Nach der überraschenden Lösung im Zwist um die Übertragungsrechte bei der anstehenden WM in Frankreich hat der Deutsche Handballbund (DHB) den katarischen Rechteinhaber beIN Sports attackiert.

«Dieser Rechteinhaber ist wirklich ein Ärgernis», sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Nationalspieler Tobias Reichmann monierte obendrein, dass sich der Weltverband IHF trotz der Probleme offenbar nicht eingeschaltet habe. «Vor zwei Jahren bekommen wir noch eine Wildcard für die WM, weil Deutschland angeblich so wichtig für den Handball ist. Jetzt kommt kein Wort vom IHF», sagte der Rechtsaußen der Deutschen Presse-Agentur.

Obwohl sich Deutschland sportlich nicht qualifiziert hatte, hatte der Weltverband das DHB-Team für die WM 2015 in Katar per Wildcard eingeladen. Auf die schwierigen Verhandlungen mit beIN Sports hatte die IHF nun offenbar keinen Einfluss. Erst am Donnerstag hatte sich die Deutsche Kreditbank AG – ein DHB-Sponsor – die Rechte für das am kommenden Mittwoch in Frankreich beginnende Turnier gesichert.

Die DKB erwarb demnach die exklusiven Live-Übertragungsrechte für mehr als 50 Spiele. Die Begegnungen werden auf der Internetseite handball.dkb.de zu sehen sein und werden kostenlos gezeigt. Der Livestream wird nach DKB-Angaben mit YouTube als technischem Partner umgesetzt.

Für künftige Verhandlungen bei Handball-Großereignissen fordert Michelmann: «Die Rechtevergabe darf nicht nur an das finanzielle Ergebnis gekoppelt werden, sondern auch daran, wie viele Menschen erreicht werden.» Vor dem ungewöhnlichen Deal waren verschiedene Verhandlungen von TV-Sendern und Internetanbietern mit der beIN Media Group gescheitert. Von der Einigung zwischen DKB und beIN Sports wusste der DHB laut Michelmann schon seit Weihnachten. Aber die DKB habe vor einer offiziellen Mitteilung wohl erst einen unterschriebenen Vertrag in den Händen halten wollen, sagte der Präsident.

Fotocredits: Axel Heimken
(dpa)

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