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Klassenerhalt für Union Berlin zum Greifen nahe

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Köln – Kein Stadt-Derby im ausverkauften Olympiastadion, kein Heimspiel an der vollgepackten Alten Försterei gegen die Bayern. Der direkte Wiederabstieg in der Corona-Saison – er würde die Fans des 1. FC Union Berlin wahrlich unvollendet zurücklassen.

«Wir konnten den Leuten diesmal leider keine ganze Saison schenken», sagte Routinier Christian Gentner: «Deshalb wollen wir unbedingt in der Liga bleiben. Und in der kommenden Saison wieder in einer vollen Hütte spielen.» Durch das 2:1 (1:0) beim 1. FC Köln ist dieses Ziel zum Greifen nahe.

Ob sich die «volle Hütte» schon zu Beginn der kommenden Saison verwirklichen lässt, ist zwar höchst fraglich. Doch dass die Eisernen erstklassig bleiben, daran besteht kaum noch ein Zweifel. Sieben Punkte Vorsprung hat Union nun auf den Relegationsplatz, nur noch neun sind zu vergeben. Und am Dienstag kommt das fast sicher abgestiegene Schlusslicht SC Paderborn nach Köpenick. Der fehlende Sieg scheint Formsache. Was Chance und Gefahr gleichzeitig ist. «Die Herausforderung ist, den Sack zuzumachen», sagte Trainer Urs Fischer, der mit seiner ruhigen Art im zweiten Union-Jahr dicht davor ist, zum zweiten Mal das große Ziel zu erreichen.

Am Samstag herrschte aber erst einmal Feier-Verbot bei den Eisernen. Torhüter Rafal Gikiewicz wollte seine Mitspieler animieren, symbolisch in die leere Gästekurve des Kölner Stadions zu gehen. Doch niemand kam mit. «Rechnerisch sind wir noch nicht durch», mahnte Gentner, der gegen seinen persönlichen Lieblingsgegner das vorentscheidende 2:0 erzielt hatte (67. Minute): «Wir können am Dienstag den letzten Schritt gehen. Und so lange können wir nun auch noch warten.» Auch Marcus Ingvartsen möchte erst am Dienstag feiern. «Es gibt keine leichten Spiele», sagte der Däne: «Aber zu Hause gegen Paderborn müssen wir es zu Ende bringen. Und dann werden wir auch feiern.»

Er habe in seiner langen Karriere «schon ziemlich verrückte Sachen erlebt», mahnte Gentner, der im Vorjahr mit dem VfB Stuttgart in der Relegation gegen Union abgestiegen und dann zu den Eisernen gewechselt war. Einen erneuten Abstieg möchte er nicht erleben. «Es war ein großer, wichtiger Schritt», sagte der 34-Jährige: «Und es fühlt sich auch so an.»

Rätselhaft blieb nach dem Spiel nur der besondere Torjubel des starken Abwehrchefs Marvin Friedrich nach dem 1:0 (39.). Die gezeigte 3 sei «an meinen Bruder gerichtet», sagte der 24-Jährige, der die Geste aber nicht erklären wollte: «Ich verrate das nicht. Das ist ein Geheimnis zwischen meinem Bruder und mir. Er weiß Bescheid.»

Fotocredits: Martin Meissner
(dpa)

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