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Gomez & Co. werben für Ismaël als Wolfsburg-Coach

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Freiburg – Der Wolfsburger Jubellauf wurde zum klaren Treuebekenntnis für Valérien Ismaël. Angeführt von Ricardo Rodriguez rannten die VfL-Profis nach dem Treffer zum 3:0-Endstand beim SC Freiburg gemeinsam zu ihrem Interimstrainer und herzten den Franzosen.

Ein bewusst gewähltes Signal für eine Beförderung Ismaëls zum Chefcoach. «Die Bilder sprechen für sich», sagte Doppel-Torschütze Mario Gomez. «Wir haben schon einen Trainer auf dem Gewissen, wir wollen keine Trainervernichtungsmaschine sein.»

Mit einem Doppelpack (41./53. Minute) des Nationalstürmers und dem Schlusspunkt von Rodriguez (86.) per Foulelfmeter beendeten die Wolfsburger ihre Talfahrt nach acht Bundesliga-Spielen in Serie ohne Sieg. Auch der erstmals in den Kader der Nationalelf berufene Yannick Gerhardt sprach sich klar für den Ex-Profi Ismaël aus. «Wenn ich es entscheiden könnte, würde ich ihn behalten», sagte der 22-Jährige.

Beantwortet wird diese Frage aber an anderer Stelle: von Geschäftsführer Klaus Allofs und der VfL-Führungsebene. Unter der Woche hatte es noch so ausgesehen, als sollte der 41 Jahre alte Ismaël in Freiburg zum letzten Mal hauptverantwortlich auf der Bank sitzen. Schon kursierte der Name Bruno Labbadia in der VW-Stadt. Allofs legte sich auch in Freiburg nicht fest, seine Aussage zu Ismaël klang aber durchaus positiv. «Heute hat die Mannschaft für den Trainer Werbung gemacht, und er hat selbst für sich Werbung gemacht. Das fließt natürlich in unsere Bewertung in den nächsten Tagen ein», erklärte der Manager in der ARD-«Sportschau».

Ismaël konnte oder wollte nach dem ersten Wolfsburger Bundesligasieg unter seiner Leitung zwar nicht bestätigen, dass er auch in knapp zwei Wochen gegen Schalke 04 auf der Bank sitzen wird, sprach aber von einer «klaren Absprache». In der nun anstehenden Länderspielpause werde ein Beschluss getroffen.

Die Mannschaft hat sich in den vergangenen Wochen wieder positiv entwickelt. Gewann sie im DFB-Pokal noch glücklich mit 1:0 beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim und brach danach beim 1:2 im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen nach guter ersten Halbzeit ein, zeigte sie in dem sehenswerten Spiel in Freiburg 90 Minuten lang Einsatzwillen und Aggressivität. Auch Gomez kehrt langsam wieder zu früherer Form zurück, schoss seine Pflichtspieltreffer drei und vier seit seinem Wechsel nach Wolfsburg. Der Lohn: Der VfL hat den Relegationsplatz verlassen und steht nach dem 10. Spieltag zumindest wieder auf Rang 14.

Ismaël hilft es nun auch, dass die Verletztensituation sich etwas entspannt. Zwar fehlte beim SC Freiburg, dessen Serie nach vier Siegen in vier Heimspielen endete, Nationalspieler Julian Draxler mit einem Muskelfaserriss. Dafür waren Christian Träsch und der eingewechselte Daniel Didavi wieder dabei. Prompt holte der Spielmacher den Foulelfmeter zum 3:0 heraus. Dennoch sagte Ismaël: «Wir sind noch weit weg von 100 Prozent. Das ist ein langer Prozess.» Ob er diesen weiter begleiten und gestalten darf, soll bald entschieden sein.

Fotocredits: Patrick Seeger
(dpa)

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