Handball

Gislason will 20. Titel, Petkovic einen Rekord

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Kiel – Alfred Gislason will mit den Handballern des THW Kiel seinen 20. Titel holen, Velimir Petkovic als Coach des Vorjahressiegers Füchse Berlin mit seinem vierten Erfolg einen Trainer-Rekord aufstellen.

Beim Finalturnier um den EHF-Pokal in Kiel können die beiden Trainer Geschichte schreiben. Doch bevor es am Samstag zum Showdown kommt, müssen die Bundesligisten die Halbfinals überstehen. Kiel trifft am Freitag auf den dänischen Vertreter TTH Holstebro (18.45 Uhr/DAZN), für die Berliner geht es gegen den 20-maligen portugiesischen Meister FC Porto (20.45 Uhr/DAZN).

«Wir wollen unbedingt das Finale erreichen», sagt Gislason auf der Homepage der «Zebras». 19 Titel hat der Isländer mit den Kielern schon eingeheimst. Zuletzt wurde im April der deutsche Pokalsieg gefeiert. Die Gastgeber sind der Topfavorit auf den Gewinn des EHF-Pokals. Dreimal ging der THW in diesem Wettbewerb an den Start, dreimal (1998, 2002 und 2004) holte er die Trophäe. In bisher acht Partien des aktuellen Wettbewerbs gab es acht Siege. Dazu haben die Norddeutschen ihre 21 Heimspiele im EHF-Pokal allesamt gewonnen.

Gislason mahnt dennoch davor, die Dänen auf die leichte Schulter zu nehmen. «Holstebro spielt typisch dänisch: technisch super, schnell und variabel. Es ist ein Finalturnier. Da kommt es auf jede Sekunde, jedes Tor an.» Auch Kapitän Domagoj Duvnjak warnt: «Wir müssen auf uns schauen und konzentriert sein. Denn bei einem Finalturnier kann viel passieren, wenn man einen Moment nicht zu 100 Prozent fokussiert ist.»

Petkovic kann als erster Trainer den EHF-Pokal zum vierten Mal gewinnen. Vor dem Sieg mit den Füchsen im vergangenen Jahr hatte «Petko» bereits 2011 und 2012 mit Frisch Auf Göppingen triumphiert. Der 62-Jährige will ebenfalls nichts von der Favoritenrolle im Halbfinale wissen. Sein portugiesischer Gegner hatte in der Qualifikation den SC Magdeburg eliminiert und in der Gruppenphase alle Spiele gewonnen. «Sie sind groß und breit. Somit stellen sie eine kompakte 6:0-Deckung», sagt Petkovic.

Kämpferisch gibt sich in jedem Fall Berlins Sportkoordinator Volker Zerbe: «Wir haben diesen Titel im letzten Jahr gewonnen, und auch in dieser Saison gehörte das Erreichen des Final Four zu unseren großen Saisonzielen. Das haben wir geschafft, aber jeder Sportler will jetzt mehr – und so auch wir», sagt der ehemalige Nationalspieler.

Dass ein deutscher Club den EHF-Pokal gewinnt, ist sehr wahrscheinlich. In den vergangenen 15 Jahren siegte 14-mal ein Bundesligist. Der bis dato letzte ausländische Verein, der in die deutsche Phalanx einbrach, war Pick Szeged. Die Ungarn holten sich 2014 die Trophäe.

Die deutschen Halbfinal-Gegner wollen aber mehr als nur Staffage sein. «Wir tun alles, um ins Finale zu kommen», sagt Holstebros Trainer Patrick Westerholm, der mit Magnus Bramming (89 Treffer) den besten Schützen des EHF-Pokals in seinen Reihen hat. Portos Fabio Magalhaes träumt vom Überraschungscoup: «Wir wissen, dass es schwierig ist. Aber warum nicht?», sagt der Rückraumspieler. Portos Trainer Magnus Andersson weiß, wie sich so ein Triumph anfühlt: Wie Velimir Petkovic führte der Schwede als Coach Frisch Auf Göppingen zu zwei Siegen (2016 und 2017).

Fotocredits: Jörg Carstensen
(dpa)

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