Wintersport

DSV-Adler wollen in Oberstdorf erfolgreiche Flugshow bieten

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Oberstdorf – Nach vierjähriger Pause wird im Allgäu endlich wieder geflogen – und die deutschen Ski-Adler wollen bei der Generalprobe für die Skiflug-WM 2018 kräftig mitmischen.

«Jetzt zu fliegen, ist eine willkommene Abwechslung. Für die Aktiven ist das aber auch eine ganz andere Herausforderung», sagte Bundestrainer Werner Schuster vor dem Weltcup auf der umgebauten Heini-Klopfer-Schanze in Oberstdorf. «Darauf freuen wir uns.»

Allen voran Andreas Wellinger, der nach seinem zweiten Weltcupsieg am vergangenen Sonntag in Willingen neue persönliche Grenzen ausloten will. «In der aktuellen Form und mit dem Flugsystem, das ich gerade habe, kann ich auch beim Skifliegen einen Entwicklungsschritt machen. Mal gucken, was auf der neuen Schanzenanlage möglich ist», sagte der Team-Olympiasieger.

Große Vorfreude herrscht auch bei Gregor Schlierenzauer. Der viermalige Skiflug-Weltmeister aus Österreich, der vor drei Wochen sein Comeback gegeben hat, wagt sich erstmals seit 683 Tagen wieder auf eine Riesenschanze. «Ich freue mich, wenn ich seit langem wieder einmal über 200 Meter fliegen darf – die Vorfreude ist enorm», sagte der 27-Jährige.

11,8 Millionen Euro kostete die Renovierung der Anlage, auf der sich 2013 Richard Freitag als letzter Sieger vor dem Umbau in die Annalen eintrug. Der Schanzentisch wurde um sieben Meter verkürzt, dafür um fünf Meter höher gestellt, um eine sicherere Flugkurve zu gewährleisten. Zudem wurde die Anlaufspur mit 45 Tonnen Stahl komplett erneuert.

Und: Die Hillsize beträgt nun 225 Meter. So wie am Kulm in Bad Mitterndorf, auf der Letalnica-Schanze in Planica und dem Monsterbakken in Vikersund. Dort flog der Slowene Peter Prevc vor zwei Jahren als erster Mensch 250 Meter weit. Einen Tag später kam der Norweger Anders Fannemel sogar auf 251,5 Meter – Weltrekord.

Es kann also durchaus eine spektakuläre Weitenjagd geben. «Jetzt stechen die hervor, die über besondere Flugqualitäten verfügen», sagte Wellinger. Sein Ziel für das Wochenende: «Ich hoffe, ich kann meinen Rekord von 218 Metern verbessern.»

Die deutsche Bestmarke von Severin Freund, der 2015 in Vikersund 245 Meter weit flog, dürfte aber kaum zu knacken sein. Denn bei der Einweihung der Anlage will die Jury noch nicht ans Limit gehen. Rennleiter Michael Neumayer, einst selbst ein guter Skiflieger und mit 231 Metern zwei Jahre lang deutscher Rekordhalter, kündigte schon einmal an: «Man sollte das Potenzial der Schanze lieber langsam und Stück für Stück ausreizen.»

Das wollen insgesamt sieben DSV-Athleten tun. Neben Wellinger darf vor allem Markus Eisenbichler auf ein Topergebnis hoffen. Der Bayer, für den es in der Vorwoche mit Platz 18 in Willingen nicht nach Wunsch lief, gilt als hervorragender Flieger. Schuster wäre ein gelungener Heimauftritt seiner Schützlinge nur recht, denn: «Die Eindrücke, die wir am Wochenende sammeln, nehmen wir mit für die Skiflug-Weltmeisterschaft nächstes Jahr an selber Stelle.»

Fotocredits: Arne Dedert
(dpa)

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