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Djokovic-Sieg erinnert an dominante Zeit

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Doha – Boris Becker outete sich als großer Novak-Djokovic-Fan. Den ersten Turniersieg seines ehemaligen Schützlings nach dem Ende der Zusammenarbeit ließ sich der 49-Jährige nicht entgehen.

Intensiv verfolgte Becker aus der Ferne das Finale des serbischen Tennis-Stars in Doha gegen die Nummer eins Andy Murray, gratulierte – und fasste passend zusammen: «Schlechte Nachrichten für den Rest.»

Denn das hochklassige Finale der beiden Dauerkontrahenten bot einen Vorgeschmack darauf, was das neue Tennis-Jahr bieten könnte. Neun Tage vor dem Beginn der Australian Open, dem ersten sportlichen Höhepunkt des Jahres, rang Djokovic Murray in einer mitreißenden Partie und nach knapp drei Stunden mit 6:3, 5:7, 6:4 nieder.

«Ein Traumstart», sagte der Weltranglisten-Zweite und Titelverteidiger von Doha. «Das ist das beste Szenario, das ich mir zum Saisonstart wünschen konnte.» Es war gleichzeitig sein erster Auftritt, seitdem er sich Anfang Dezember von Becker getrennt hatte.

Der psychologische Effekt für den 12-fachen-Grand-Slam-Sieger dürfte vor den Australian Open groß sein. Seine Matches in Katar riefen Erinnerungen wach an seine dominanten Monate aus der ersten Hälfte des vergangenen Jahres, bevor ihm Murray die Spitzenposition entriss. Djokovic unterstrich, dass er nach seinem mentalen Tief wieder ambitionierter und motivierter antritt.

Im Halbfinale wehrte der 29-Jährige fünf Matchbälle gegen den Spanier Fernando Verdasco ab. Im Endspiel vergab Djokovic bei 5:4 im zweiten Satz drei Matchbälle, musste in den dritten Durchgang, das Momentum lag bei Murray. Djokovic drohte die Partie noch zu verlieren. Er war frustriert, kassierte zwei Verwarnungen und einen Punktverlust.

Mit dem vierten Matchball beendete er dann aber doch die 28 Partien lange Siegesserie des Schotten, der seit Anfang September auf der Tour nicht mehr verloren hatte. Er revanchierte sich damit auch für die bittere Niederlage vom November im Finale der Tennis-WM in London. «Körperlich war es ein guter Test. Mein Körper fühlt sich okay an, das ist positiv», sagte der enttäuschte Murray.

Nach Titeln und Triumphen und drei Jahren war die gemeinsame Zeit von Becker und Djokovic Anfang Dezember zu Ende gegangen, nachdem es nach dem ersten French-Open-Erfolg des Perfektionisten Djokovic sportlich bergab gegangen war. Vor allem die Zusammenarbeit mit dem spanischen Mentaltrainer Pepe Imaz hatte das Arbeitsverhältnis belastet.

In neuer Rolle wird Becker Djokovic bei den Australian Open in Melbourne ab dem 16. Januar als Experte für den TV-Sender Eurosport erleben. Das Duell der beiden Branchenbesten Murray und Djokovic könnte dann weitergehen. «Wir hatten beide das Gefühl, wenn jedes Match, das wir in dieser Saison spielen werden, so ist wie dieses, werden wir eine tolle Zeit haben», bilanzierte Djokovic in Doha.

Fotocredits: Alexandra Panagiotidou
(dpa)

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