Fußball

Bald große Fußballnation? China im Spieler-Kaufrausch

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Die chinesische Super League hat im vergangenen Jahr für Furore gesorgt. Die Klubs zahlen extrem hohe Ablösesummen für Spieler europäischer Vereine, wie den brasilianischen Nationalspieler Oscar. Er wechselte kürzlich für eine Ablösesumme von rund 60 Millionen Euro von seinem englischen Heimatverein FC Chelsea zum Erstligisten Shanghai SIPG. Damit ist er der teuerste Spieler, der überhaupt jemals nach China wechselte. Mit dieser Vorgehensweise könnte bald Schluss sein: Die oberste Sportbehörde Chinas möchte den Kaufrausch zukünftig stoppen.

Vereine zahlen Ablösen weit über Marktwert

Überraschenderweise ist der Mittelfeldspieler Oscar, dessen Marktwert mit 35 Millionen Euro deutlich unter der tatsächlichen Ablösesumme liegt, nicht der einzige Spieler der bald ein fernöstliches Trikot überziehen wird. Der Ghanaer John Mikel Obi wechselt demnächst vom FC Chelsea zu Tianjin TEDA. Dort erwartet ihn voraussichtlich ein Salär von 160.000 Euro. In der Woche! Kein Wunder, dass das Reich der Mitte derzeit so lukrativ auf hiesige Fußballstars wirkt.

Für die europäischen Vereine ein gutes Geschäft und für die chinesischen Klubs ein Schritt weiter, um sich im weltweiten Ligafußball zu etablieren. Bislang gilt laut des chinesischen Fußballverbands CFA die Regel, dass maximal vier ausländische Spieler und einen Legionär aus dem asiatischen Fußballverband im Aufgebot sein dürfen. Diese Regel könnte bald um einen ausländischen Spieler verringert werden.

Auffällig ist, dass die Transfers Spieler betreffen, die hier hauptsächlich auf der Bank sitzen. Ob die Wechsel Auswirkungen auf die Meisterschaft haben, ist fraglich. Auch, ob sich an den derzeitigen Wettquoten etwas ändern wird. Wer wird wohl als nächstes wechseln? Wird beim nächsten Ablösedeal der derzeitige Rekord erneut gebrochen? Für Anbieter von Fußballwetten wie der Online-Buchmacher Tiplix wird es sicherlich ein spannendes Jahr werden.

Oberste Sportbehörde will extremen Kaufrausch Riegel vorschieben

Utopisch hohe Jahresgehälter, wie die des argentinischen Stürmers Carlos Tévez, der bei Shanghai Shenhua in zwei Jahren angeblich mehr als 80 Millionen Euro verdienen wird – und damit der bestbezahlte Fußballer der Welt wäre – könnten allerdings bald der Vergangenheit angehören. Zwar wollen Chinas Staatschefs das Land zur Fußballnation machen, das Geld aber so gut es geht in eigene Gewächse investieren und nicht einen Ablöserekord nach dem anderen brechen. Bis dahin ist es wohl noch ein weiter Weg. Die letzte und bisher einzige Weltmeisterschaftsteilnahme Chinas liegt schon 15 Jahre zurück: 2002 schied das Nationalteam ohne ein Tor zu erzielen sang und klanglos in der Vorrunde aus.

Bildquelle: Thinkstock, 121035445, iStock, RTimages

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