Basketball

«Alles noch frisch»: Nowitzkis Erben arbeiten an Identität

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Würzburg (dpa) – Dirk Nowitzki beobachtete höchstpersönlich den Start in die neue Zeitrechnung des Basketball-Nationalteams. Der langjährige Superstar der Deutschen verfolgte den ersten Auftritt der jungen Mannschaft in seiner Heimatstadt Würzburg hautnah hinter der Spielerbank.

Und dem 38 Jahre alten Flügelspieler der Dallas Mavericks gefiel der Auftakt in die Post-Nowitzki-Ära durchaus.

«Der Auftakt war schwer, für den Anfang war es aber ganz gut», meinte Nowitzki nach dem 77:83 (41:41) im ersten Test des Sommers gegen die Ukraine, wodurch die Deutschen ihre Vorbereitung auf die Qualifikation für die EM 2017 einläuteten. «Es fehlen noch wichtige Spieler, sie alle haben aber eine gute Zukunft vor sich. Ich hoffe, dass sie sich für die EM qualifizieren.» Im zweiten, inoffiziellen Test setzte sich das deutsche Team mit 62:54 durch.

Nowitzki war nur als Beobachter gefordert, der mit einer beeindruckenden Ruhe und Gelassenheit den vielen Autogrammwünschen nachkam. Seine Karriere im Nationalteam hat der Flügelspieler nach der verpassten Olympia-Qualifikation beendet. Nun muss Nationaltrainer Chris Fleming auf seine Erben setzen.

Im offiziell 999. Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft konnte der Amerikaner auf Stützen wie Tibor Pleiß oder Paul Zipser noch nicht zurückgreifen, NBA-Aufbauspieler Dennis Schröder fehlt den ganzen Sommer. Fleming interessierte jedoch vielmehr die Vielzahl an jungen Kräften, die ihm zur Verfügung stehen. «Wichtig für uns wird sein, dass wir als Gruppe gemeinsam auftreten und keine Aussetzer haben. Das wird aber kommen», beteuerte er nach dem durchaus verheißungsvollen Auftritt. Die Favoritenrolle für die EM-Qualifikation nehme er gerne an.

Nach der kurzen Vorbereitung ist die Zuversicht beim DBB groß. «Mit Paul und Tibor bekommen wir große Qualität dazu, wir haben keinen Grund pessimistisch zu sein», sagte der Berliner Niels Giffey, der mit 15 Punkten bester deutscher Werfer war. «Sie erhöhen unsere Qualität, sie alle schieben das Level der Mannschaft noch mal nach oben.» Überhaupt stecke das Team «in einem Lernprozess».

In diesem befindet sich auch Maodo Lô, der im ersten Test zusammen mit Debütant Makai Mason und Bastian Doreth im Wechsel das Spiel der Deutschen lenkte. «Wir sind am Anfang eines Prozesses», betonte der Neu-Bamberger, dessen Wunsch von einem NBA-Vertrag sich in diesem Sommer noch nicht erfüllt hat. «Alles ist noch frisch, wir müssen unsere Identität weiter ausbilden.» Schnell und kämpferisch wollen sie sein.

Der gegen die Osteuropäer überzeugende Daniel Theis hat daran keine Zweifel. «Wir sind zwar jung, haben aber schon viel Erfahrung. Wir brauchen noch ein paar Wochen», sagte der Bamberger Flügelspieler. Dass es das erste Spiel in der Ära nach Nowitzki war, daran habe in der Mannschaft keiner gedacht. «Wir wollten einfach gut in den Sommer starten», betonte Theis. Währenddessen schrieb Nowitzki immer noch Autogramme und posierte für Fotos mit den Fans.

Fotocredits: Daniel Löb

(dpa)