Pokljuka – Russlands Biathlon-Trainer Ricco Groß hat seine Null-Toleranz-Politik in Sachen Doping bekräftigt. «Ich habe klipp und klar gesagt: Wenn einer bescheißt, fliegt er raus. Mit solchen Athleten kann und will ich einfach nichts zu tun haben», sagte Groß im dpa-Interview.
Sein Team hatte beim Weltcup-Auftakt mit einem Doppel-Erfolg durch Anton Babikow und Maxim Zwetkow für Aufsehen gesorgt. «Es ist immer etwas schade, wenn ein Generalverdacht besteht», sagte der viermalige Olympiasieger.
Die am 9. Dezember anstehenden Enthüllungen im McLaren-Report beschäftigen auch den neunmaligen Weltmeister und seine Mannschaft. «Es wird sicherlich ein Stück weit diskutiert. Mich persönlich geht es aber relativ wenig an. Klar, es betrifft mich, weil noch einige Athleten aus dieser Zeit momentan aktiv sind. Aber ich bin erst seit letztem Jahr Trainer. Was vorher geschehen ist, da habe ich keinen Einblick», sagte Groß.
Für einen der erfolgreichsten deutschen Wintersportler ist die Doping-Problematik «kein russisches Problem, sondern ein weltweites. Viele andere Nationen oder andere Sportarten, speziell die Leichtathletik, haben Tiefschläge einstecken müssen. Radsport war schon relativ weit unten. So etwas darf mit dem Biathlonsport nicht passieren.»
Auch deshalb habe sein Team den größten Teil außerhalb Russlands absolviert. «Ein Kritikpunkt der WADA, seitens der Dopingkontrolleure war: Die Russen erwischt man ja nie», sagte Groß, der sein Team in Mitteleuropa in Form gebracht hat. «Wir sind kontrolliert worden. Und die Kontrollmaßnahmen waren nicht angekündigt.»
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(dpa)