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Zverev: «Ich hatte zumindest einen sehr guten Sitzplatz»

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Melbourne – Fragen an Mischa Zverev nach dem Viertelfinal-Aus bei den Australian Open gegen den früheren Tennis-Weltranglisten-Ersten Roger Federer in Melbourne.

Hatten Sie Probleme, das Niveau vom Murray-Match zu erreichen, oder hat er Sie einfach nicht spielen lassen?

Mischa Zverev:Ich denke, er hat mich nicht wirklich spielen lassen. Er hat so viele Optionen. Seine Schläge sind ein bisschen anders als die von Andy. Es ist schwer zu erkennen, wohin er spielt, wie er returniert.

Blicken Sie insgesamt positiv auf das Turnier?

Zverev:Ja, natürlich. Ich war zum ersten Mal im Viertelfinale. Ich kann viel Positives mitnehmen, das mich hoffentlich durch die Saison trägt, und das Selbstvertrauen in vielen kommenden Turnieren nutzen. Es waren zehn großartige Tage in Melbourne. Ich habe hier richtig Spaß gehabt. Die ganze Familie war da. Ich denke, ich habe anständiges Tennis gespielt.

Was haben Sie vor allem in den vergangenen zehn Tagen gelernt?

Zverev:Dass vieles möglich ist, wenn man daran glaubt. Dass man immer noch ein paar Matches mit Serve und Volley gegen verschiedene Spieler wie John Isner und Andy Murray gewinnen kann. Wenn Du im Turnier bleibst, Dich konzentrierst und hart arbeitest, bekommst Du irgendwann die Chance, Dich zu beweisen.

War das trotz der Niederlage ein besonderer Abend?

Zverev:Das war schon anders heute. Ich hatte zumindest einen sehr guten Sitzplatz, von dem ich das Match beobachten konnte und sehen konnte, wie Roger spielt. Teilweise gab es Momente und Schläge, wo ich gedacht habe, das kann nur er machen. Leider war ich derjenige auf der anderen Seite des Netzes und musste das miterleben. Aber das war schon was Besonderes, auch wenn das Ergebnis nicht so besonders schön aussieht. Dafür war das ganze Turnier so angenehm und schön.

Was geht nach einem 1:6 im ersten Satz durch den Kopf?

Zverev:Ich habe in meine Box geguckt, die hat sich wieder ein bisschen schlapp gelacht, weil Federer mir jeden einzelnen Return vor die Füße gespielt hat. Aber ich habe gedacht, es ist ein Best-of-Five-Set-Match, hänge Dich einfach nur rein, serviere anders, mache was anders, versuche einigermaßen ins Spiel reinzukommen, was im zweiten Satz einigermaßen geklappt hat.

Sind Sie jetzt der Spieler, der Sie schon hätten sein können?

Zverev:Es fühlt sich schön an, dass man in der zweiten Woche beim Grand Slam dabei ist, das passiert nicht so häufig. Ich glaube, das ist so ein bisschen mein Potenzial gewesen vor einigen Jahren. Jetzt habe ich das geschafft, das ist eine Höhe, auf der ich hoffentlich ein bisschen länger bleiben kann.

Wie groß war die Enttäuschung direkt nach dem Match?

Zverev:Natürlich, hätte ich den zweiten Satz gewonnen, hätte ich wahrscheinlich ein bisschen mehr Spaß gehabt auf dem Platz. Ich bin vom Platz runter und habe sofort, ja schon im Match angefangen nachzudenken, was kann ich verbessern, was ich innerhalb der nächsten paar Monate schaffen kann. Ich fühle mich zwar gut, aber ich möchte noch einen Tick besser werden.

Fotocredits: Dita Alangkara
(dpa)

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