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Zverev-Brüder in Runde zwei – Kohlschreiber gibt auf

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New York (dpa) – Nach Startschwierigkeiten und einem Schlägerwurf hat Alexander Zverev das deutsche Erstrunden-Duell mit Daniel Brands für sich entschieden und die zweite Runde der US Open erreicht.

Der 19 Jahre alte Hamburger setzte sich in New York nach 2:35 Stunden mit 3:6, 6:1, 6:4, 7:6 (7:4) gegen den Deggendorfer durch. «Gegen Daniel ist es nie einfach. Ich bin froh, dass ich in der zweiten Runde bin», sagte Zverev. «Am Anfang war ich ein bisschen langsam und habe mich schlecht bewegt, aber dann habe ich die Kontrolle über das Spiel bekommen», kommentierte der Teenager.

Nach dem Sieg seines zehn Jahre älteren Bruders Mischa tags zuvor stehen erstmals die beiden Zverev-Brüder bei einem Grand-Slam-Turnier gemeinsam in Runde zwei. «Das ist etwas Besonderes. Ich freue mich sehr für ihn, das ist ein Riesen-Erfolg», sagte Alexander Zverev. Bei den Damen zog Annika Beck durch einen 7:6 (8:6), 6:3-Sieg gegen die argentinische Qualifikantin Nadia Podoroska in die zweite Runde ein.

Ausgeschieden sind neben Brands auch Philipp Kohlschreiber und Benjamin Becker. Kohlschreiber gab gegen den Franzosen Nicolas Mahut beim Stand von 3:6, 5:7, 0:1 auf. Becker unterlag dem an Nummer sechs gesetzten Japaner Kei Nishikori 1:6, 1:6, 6:3, 3:6.

Kohlschreiber hatte nach einer Stressfraktur im rechten Fuß zuletzt pausieren müssen und überraschend schon in New York sein Comeback gegeben. Trotz der Aufgabe hofft der Weltranglisten-26. auf einen Einsatz im Davis Cup gegen Polen Mitte September. «Ich bin da guter Dinge, ich darf jetzt nicht alles negativ sehen oder mich runterziehen lassen», sagte der 32 Jahre alte Augsburger.

Vom 16. bis 18. September kämpft das deutsche Davis-Cup-Team in Berlin auf Sand gegen Polen um den Verbleib in der Weltgruppe der besten 16 Nationen. Alexander Zverev ließ sein Mitwirken – zumindest offiziell – offen. «Es ist noch zu früh, um darüber zu sprechen. Mit mir hat noch keiner geredet», sagte er. Dass Zverev auf dem ungeliebten Sand dabei sein wird, gilt als sehr unwahrscheinlich.

Er wolle sich erst einmal auf die US Open konzentrieren, sagte der 19-Jährige. In Runde zwei bekommt er es am Donnerstag mit dem Briten Daniel Evans zu tun. Mischa Zverev bestreitet sein Zweitrunden-Match gegen den US-Amerikaner Jack Sock bereits am Mittwoch.

Auf dem Außenplatz 5 tat sich Deutschlands größtes Tennis-Talent Zverev anfangs schwer gegen den als Lucky Loser in das Hauptfeld gerutschten Brands. Immer wieder ließ sich der Teenager eine mit Eiswürfeln gefüllte Handtuchrolle in den Nacken legen. Als Brands nach 35 Minuten den ersten Satz für sich entschied, schleuderte der impulsive Zverev erstmals seinen Schläger auf den blauen Betonboden.

Anschließend aber fand der Norddeutsche immer besser seinen Rhythmus und diktierte fortan den Großteil der Ballwechsel. Als er seinen ersten Matchball genutzt hatte, zeigte Zverev kurz die Siegerfaust, winkte ins Publikum und schrieb noch ein paar Autogramme.

Der Weltranglisten-28. Zverev hatte zuletzt seine Olympia-Teilnahme abgesagt und dies damit begründet, dass er sich «nicht 100-prozentig gut gefühlt» habe. Dafür musste er viel Kritik einstecken. Auch im Deutschen Tennis Bund und beim Deutschen Olympischen Sportbund war man nicht sehr angetan von der Entscheidung.

Beim anschließenden Turnier in Cincinnati trat Zverev zu seiner US-Open-Generalprobe zwar wieder an, schied aber in der ersten Runde gegen den japanischen Qualifikanten Yuichi Sugita aus. In New York wird seine aktuelle Verfassung vermutlich in der dritten Runde einer ernsthaften Prüfung unterzogen. Wenn alles nach Plan verläuft, muss sich Zverev dann mit dem Weltranglisten-Dritten Stan Wawrinka messen.

Fotocredits: Ray Stubblebine,Ray Stubblebine,Peter Foley,Justin Lane

(dpa)

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