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Trainer Stöger: «Für alle überraschend»

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Gelsenkirchen – Jörg Schmadtke stand mit dem Rücken zur Wand neben dem Eingang zu den Katakomben der Gelsenkirchener Fußball-Arena. Der Manager des 1. FC Köln lauschte – irgendwie genüsslich – den analytischen Worten von Trainer Peter Stöger.

Und die waren, wen wundert’s, ausschließlich positiv nach dem 3:1 (1:1) beim strauchelnden FC Schalke 04. «Es ist immer wieder etwas Außergewöhnliches, hier zu gewinnen», hielt Stöger fest.

Seit der Rückkehr in die Bundesliga hat der «Effzeh» alle drei Begegnungen auf Schalke für sich entschieden. 2:1 in der Saison 2014/15, 3:0 eine Spielzeit später, nun 3:1. Das bedeutet: Am Sonntag kommt es zwischen dem Tabellen-Zweiten aus der Domstadt und Neuling RB Leipzig, mit zwei Punkten Rückstand auf den FC an Position sechs liegend, zu einer Spitzenbegegnung.

«Das ist für alle überraschend», sagte Stöger. Dennoch will er den wohltuenden Status quo keinesfalls überbewerten: «Wir wissen’s sehr wohl einzuschätzen.» Das zeichnet den Österreicher und Schmadtke aus: Sie wollen die steigende Erwartungshaltung der Fans des Bundesliga-Premierenmeisters nicht pushen, sondern laut Stöger nur eines tun: «Wir versuchen, unsere Geschichte durchzuziehen.»

Zur immer größeren Euphorie der Anhänger des Geißbock-Clubs nach dem mit drei Erfolgen und einem Remis in Wolfsburg furiosen Saisonstart ließ sich Stöger nur eines entlocken: «Sollen sie.» FC-Kapitän Matthias Lehmann will es gleichfalls zulassen: «Die Fans können feiern, sie sollen auch feiern. Es gibt keinen Grund, sich zu bremsen.»

Lehmann und das Stöger-Team möchten indes eines tun: «Wir saugen das auf. Das gibt Selbstvertrauen.» Und das ist im Moment extrem stark ausgeprägt: Das 0:1 durch Klaas-Jan Huntelaar (36. Minute) steckten sie mit Yuya Osakos Ausgleich (38.) ganz schnell weg. Und legten nach: Der unwiderstehliche Anthony Modeste (77.) und Joker Simon Zoller (84.) machten den Coup perfekt.

Wie frech und selbstbewusst sie derzeit sind, macht der Auftritt des erst 18 Jahre alten Liga-Debütanten Salih Özcan deutlich. Vor seinem Pass, den Zoller zum 3:1 verwertete, wurstelte sich das Kölner Eigengewächs links durch, fiel mit dem Bauch auf den Ball, rappelte sich wieder auf und bediente Zoller mustergültig. Özcan war übrigens der 500. Spieler, der für den FC eine Pflichtpartie absolviert hat.

Fotocredits: Rolf Vennenbernd
(dpa)

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