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Torhüter-Trio mit Ambitionen: RB-Coach hat Qual der Wahl

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Leipzig – Nirgendwo sonst in der Fußball-Bundesliga tobt der Kampf um den Torhüter-Stammplatz noch so sehr wie beim Aufsteiger RB Leipzig. Gut zwei Wochen vor dem Saisonstart steht Trainer Ralph Hasenhüttl vor einer schwierigen Entscheidung.

Ein Trio ist nahezu auf dem gleichen Leistungsniveau. Die Deutsche Presse-Agentur sprach mit Fabio Coltorti, Peter Gulacsi und Marius Müller über den Dreikampf und wägt die Stärken sowie Schwächen ab.

Fabio Coltorti – Krake und Fels in der Brandung

In Leipzig bekam er den Spitznamen «die Krake», schoss sogar schon ein Tor aus dem Spiel heraus: Fabio Coltorti kann auf vier erfolgreiche Jahre und drei Aufstiege mit RB zurückblicken. Für den 35 Jahre alten Schweizer spricht, dass der jungen Mannschaft ein erfahrener Keeper Sicherheit geben würde. Darin sieht Coltorti auch seine Stärke: «Meine Qualität bringe ich durch die Erfahrung, Ausstrahlung und Ruhe in brenzligen Situationen mit.»

Auf der Linie steht der knapp zwei Meter große Hüne wie ein Fels in der Brandung, zeigt außerhalb des Strafraums aber Unsicherheiten. Der Routinier wurde erneut in den Mannschaftsrat gewählt und ruht ins sich. «Es ist auch meine Stärke, dass ich den Startplatz nicht mehr so verbissen sehe. Man muss selbstsicher sein und das auch ausstrahlen.» Sein Alter könnte ihm aber auch zum Verhängnis werden, denn die Leipziger Philosophie ist es, auf junge Talente zu setzen. Zudem verletzte sich Coltorti in jeder der vergangenen drei Spielzeiten und fiel pro Saison mindestens einen Monat aus.

Peter Gulacsi – International ambitioniert

Für den ungarischen Nationalkeeper Peter Gulacsi ist der Kampf um den Startplatz von doppelter Bedeutung. «Wenn ich in Leipzig die Nummer eins bin, habe ich natürlich auch in Ungarn sehr gute Chancen, die Nummer eins zu werden. Das ist mein Ziel», sagt der 26-Jährige, der in seinem Heimatland die Nachfolge von Gabor Kiraly antreten will. Durch die Teilnahme an der EM fehlte Gulacsi die ersten anderthalb Wochen der Vorbereitung. Wegen einer Knieverletzung verpasste er im Trainingslager zudem einige Einheiten sowie die zwei Testspiele gegen die Erstligisten FC Turin und SD Eibar.

Für den Ungarn spricht, dass er sich vergangene Saison in der Rückrunde nach der Verletzung von Coltorti den Stammplatz ergatterte und auch im Tor blieb, als sein Kontrahent wieder gesund war. Zudem ist er der Einzige, der mit Dreikämpfen schon Erfahrung hat: Sowohl in Liverpool als auch Salzburg war es einst so. Seine Argumente: «Ich bin im besten Torwartalter und habe auch schon viel internationale Erfahrung.» Sein Nachteil: Der neue Coach konnte sich noch nicht so viele Eindrücke von seiner Leistung verschaffen.

Marius Müller – Mann der Zukunft

Auch der jüngste des Torwarttrios hat Ansprüche auf den Startplatz: «Ich habe gute Chancen zu spielen, wenn ich meine Leistung bringe und will es dem Trainer so schwer wie möglich machen», sagt der 23-Jährige. Unter den Fittichen von Ex-Profi Gerry Ehrmann stieg das Talent in der vergangenen Saison beim Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern zum Stammkeeper auf und verpasste nur ein Spiel. Zu seinen Qualitäten sagt er: «Gerade was die Strafraumbeherrschung bei hohen Bällen angeht, bin ich ganz gut aufgestellt. Auch auf der Linie habe ich meine Stärken.»

Aber Müller kennt seine Schwächen: «Was ich noch verbessern kann, sind die Technik und die fußballerischen Fähigkeiten», sagt der 1,92 Meter große Keeper über sich selbst. Er ist als Neuzugang noch nicht so vertraut mit dem Team wie seine Rivalen und besitzt keine Erstligaerfahrung. Ihm gehört wohl eher die Zukunft.

Fotocredits: Jan Woitas,Andreas Gebert,Uwe Anspach
(dpa)

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