Wintersport

Ringen um WM-Norm wird für Lesser zum Kampf gegen die Zeit

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Oberhof – Für Erik Lesser wird es eng. Erstmals seit 2013 könnte ein Biathlon-Großereignis ohne den 31-Jährigen stattfinden.

Denn der zweimalige Weltmeister fehlt im Aufgebot für den ersten Weltcup des neuen Jahres ab Donnerstag in Oberhof und hat damit im besten Fall nur noch vier Chancen, um die Norm für die Weltmeisterschaften vom 13. bis 23. Februar in Antholz zu schaffen.

«Erik hat, auch aufgrund von gesundheitlichen Problemen, nicht die Leistungen gebracht, die wir von ihm erwarten», teilte Chef-Bundestrainer Mark Kirchner mit. Statt auf seinen Heimstrecken im Thüringer Wald geht der Familienvater nun im zweitklassigen IBU-Cup in Osrblie an den Start. In der Slowakei stehen ein Einzel und ein Sprint auf dem Wettkampfprogramm.

Lesser, seit Jahren etatmäßiger Staffel-Startläufer, plagt sich schon seit längerem mit hartnäckigen Rückenproblemen, die ihn sowohl beim Laufen als auch beim Schießen beeinträchtigen. Zudem hatte er in der Sommervorbereitung einen Schlüsselbeinbruch erlitten. Erkrankt musste der Olympia-Zweite im Einzel von 2014 und Verfolgungsweltmeister von 2015 am 28. Dezember auch auf den gemeinsamen Start mit Laura Dahlmeier bei der World Team Challenge auf Schalke verzichten.

Lesser ist noch weit von der WM-Norm entfernt. Beim letzten Weltcup kurz vor Weihnachten im französischen Le Grand-Bornand hatte er als Sprint-82. die Qualifikation für die Verfolgung verpasst. Davor reichte es für ihn nur zu den Plätzen 33, 70 und 72. Im Gesamt-Weltcup ist er mit nur acht Zählern 60., sein Saisonziel waren die Top 15. Für die WM-Norm muss Lesser einmal unter die besten Acht oder zweimal in die Top 15 laufen. Sollte er für die folgenden Weltcups in Ruhpolding und Pokljuka wieder nominiert werden, blieben ihm im Optimalfall vier Rennen für die WM-Norm.

Dabei ging die Saison in Östersund für ihn mit Platz zwei in der Single-Mixed ganz gut los. «Aber dann…peng peng. Ich weiß nicht, was falsch lief», schrieb der für seine schonungslose Selbstkritik bekannte Lesser auf seiner Facebook-Seite. «Harte Zeiten in meiner Karriere. Das ganze Training nach meiner Verletzung scheint nutzlos. Aber wie Arnie es einmal sagte: Ich komme wieder!» Ob der Suhler das in dem extrem leistungsstarken Männer-Feld schafft, ist offen.

Sollte er wirklich die WM in Südtirol verpassen, scheint auch ein Karriereende nach der Saison nicht ausgeschlossen. «Wenn ich wieder 23. im Gesamtweltcup werde, kann es sein, dass ich sage, ich habe keinen Bock mehr», hatte Lesser zuletzt in einem dpa-Interview gesagt. Sein Weg nach der sportlichen Karriere ist schon vorgezeichnet: Lesser wird Trainer.

Fotocredits: Sven Hoppe
(dpa)

(dpa)

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