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Meister Bamberg muss um Playoffs zittern

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Bamberg – Dieses Debakel hinterlässt beim gedemütigten deutschen Basketball-Meister Brose Bamberg tiefe Spuren.

«Es war eine Schande, wie wir aufgetreten sind. Jeder einzelne muss sich hinterfragen. So kann und darf ein deutscher Meister nicht spielen!», schimpfte Ilias Kantzouris, der den weiterhin verletzten Andrea Trinchieri erneut als Chefcoach vertrat.

Bei den Telekom Baskets Bonn kassierten die Franken ein 69:106, ihre höchste Pflichtspiel-Pleite seit 2015. Nach der bereits siebten Saisonniederlage muss der Serienchampion sogar um die Playoffs bangen. Bamberg ist als Siebter punktgleich mit dem Tabellenneunten aus Frankfurt. «Unser Basketballherz hat einen Stich bekommen. Aber es wird weiter und stärker schlagen», erklärte Geschäftsführer Rolf Beyer. Er kündigte eine schonungslose Analyse an.

«Wir bitten bei allen Fans und ganz besonders bei unseren treuen Auswärtsfans für die gezeigte Leistung um Entschuldigung. Wir versichern euch, dass dieses Spiel intern sehr intensiv aufgearbeitet werden wird», sagte Beyer. Wann Trinchieri nach einer Schulteroperation wieder dabei sein kann, ist nicht bekannt.

Seit 2010 gewannen die Bamberger sieben von acht möglichen Meistertiteln. Dass nach dem Abgang der Leistungsträger beim Neuaufbau eine schwierige Saison anstehen würde, war den Verantwortlichen bewusst. Dass die große Ära aber mit einem krachenden Aus vor den Playoffs enden könnte, hatten sie nicht befürchtet.

«Es war klar, dass wir länger brauchen. Wir waren Ende November im Findungsrhythmus, dann kamen die Verletzungen, wir mussten neue Spieler einbauen», beschrieb es Beyer. Einigen Achtungserfolgen und guten Auftritten in Europa standen überraschende Niederlagen im Liga-Alltag gegenüber. Zuletzt verloren die Bamberger knapp das Pokal-Viertelfinale in München.

Neben dem Neuaufbau sind die vielen Begegnungen der Bamberger ein Problem. Doch die vielen Partien im aufgeblähten Spielplan der Euroleague, in der es erst 48 Stunden vor dem Bonn-Auftritt eine Niederlage gegen das russische Spitzenteam ZSKA Moskau gab, wollte Bambergs Routinier Nikos Zisis nicht als Ausrede gelten lassen. «Inakzeptabel» sei die Vorstellung in Bonn gewesen.

Zu allem Überfluss verletzte sich Center Leon Radosevic in der Partie gegen die Bonner noch. Der gebürtige Kroate knickte Anfang des zweiten Viertels um und droht länger auszufallen.

Fotocredits: Fabian Stratenschulte
(dpa)

(dpa)

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