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Lottner hält deutsches Fed-Cup-Team im Rennen

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Minsk – Nach ihrem beeindruckenden Fed-Cup-Debüt fiel Antonia Lottner dem neuen Teamchef Jens Gerlach freudestrahlend um den Hals. Dank der 21 Jahre alten Düsseldorferin darf das ohne alle Stars nach Weißrussland gereiste deutsche Tennis-Team nach wie vor auf den Einzug ins Halbfinale hoffen.

Lottner gewann am Samstag in Minsk völlig unerwartet gegen die weißrussische Nummer eins Alexandra Sasnowitsch mit 7:5, 6:4. Damit steht es nach dem ersten Tag 1:1. Aryna Sabalenka hatte den Vorjahresfinalisten durch ein 4:6, 6:1, 6:2 gegen Tatjana Maria in Führung gebracht.

Die Entscheidung über das Weiterkommen fällt nun am Sonntag. Zunächst trifft Maria ab 11.00 Uhr im Spitzeneinzel auf Sasnowitsch. Danach spielen Lottner und Sabalenka gegeneinander, ehe das Doppel die Erstrundenpartie beschließt. Die Teamchefs können bis kurz vor den Begegnungen aber noch Änderungen vornehmen.

Deutschland fehlen in der weißrussischen Hauptstadt unter anderem die Top-Ten-Spielerinnen Angelique Kerber und Julia Görges. Auch Laura Siegemund, Carina Witthöft, Andrea Petkovic und Sabine Lisicki sind zum Auftakt in die neue Fed-Cup-Saison nicht dabei. Die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes war deshalb als klarer Außenseiter angereist, darf dank Lottner aber nun auf den Coup hoffen.

«Es ist natürlich ein super Gefühl, das 1:1 für unser Team geholt zu haben», sagte Lottner nach ihrem ersten Einsatz für Deutschland. «Ich habe jede Minute auf dem Platz genossen.» Gerlach lobte Lottner überschwänglich. «Toni hat ein sensationelles Debüt hingelegt», sagte der neue Chefcoach. «Sie war in der Lage, ihre Nervosität sehr schnell abzulegen und hat sich auf dem Platz sehr wohl gefühlt.»

Die Rheinländerin trumpfte in der imposanten Tschyschouka-Arena von Beginn an selbstbewusst auf. Die Bürde des 0:1-Rückstandes schien Lottner nicht im Geringsten zu belasten. Zwar musste sie im ersten Satz zum 2:3 ein Break hinnehmen. Doch dann machte sie aus einem 3:5-Rückstand eine 6:5-Führung und verwandelte wenig später nach insgesamt 57 Minuten ihren zweiten Satzball.

Lottner hatte sichtlich Spaß an ihrem Auftritt. Zwischendurch musste sie in den Pausen auf ihren Stuhl immer wieder über die eigene starke Leistung schmunzeln. Auch Gerlach war bester Laune, merkte der Nachfolger von Barbara Rittner doch, dass für den Youngster des deutschen Teams wirklich etwas möglich war.

Zwar wurde Sasnowitsch zu Beginn des zweiten Abschnitts etwas stärker, Lottner hielt aber mit aggressivem Spiel dagegen. Nach 1:36 Stunden nutzte sie ihren ersten Matchball und machte damit ihren beeindruckenden Premierensieg im Mannschaftswettbewerb perfekt.

Maria hatte zuvor ebenfalls nicht enttäuscht. Nach der Absagenflut plötzlich zur deutschen Nummer eins aufgestiegen, nahm die Schwäbin die neue Rolle ohne Nervenflattern an. Von Gerlach taktisch perfekt eingestellt, brachte die 30-Jährige Sabalenka immer wieder aus dem Rhythmus und holte sich überraschend den ersten Satz.

Doch Sabalenka steigerte sich danach deutlich und drehte mit ihren druckvollen Grundschlägen und ihrem gewaltigen Aufschlag die Partie. «Im dritten Satz war ich eigentlich ganz gut drin. Der Satz war enger, als es das Ergebnis aussagt», sagte Maria nach der Partie.

Fotocredits: Sergei Grits,Sergei Grits
(dpa)

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