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Deutsche Rodler «angefressen» – WM-Start mit Frust und Gold

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Innsbruck/Igls (dpa) – Der erste WM-Tag hat bei den deutschen Rodlern für viel Frust gesorgt und abgesehen von den siegreichen  Doppelsitzern nur Enttäuschte zurückgelassen.

Die Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt holten bei den drei Sprintrennen am Freitag in Innsbruck/Igls die einzige Goldmedaille für das deutsche Team und bewahrten die favorisierten Athleten von Bundestrainer Norbert Loch damit vor einem Sprint-Debakel.

«Das ist auf alle Fälle ernüchternd. Wir hatten uns deutlich mehr ausgerechnet am ersten Tag», erklärte der Coach. Zuvor hatten gleich mehrere seiner Athleten mit eklatanten Fehlern eine bessere Platzierung und mögliche Medaillen verspielt.

Olympiasieger Felix Loch setzte auch beim Saisonhöhepunkt in Tirol seinen Negativtrend fort und blieb nach einem Fehler als Zehnter chancenlos. «Die Jungs vorne fahren stark, das sieht man auch am Wolfgang», sagte der Bayer, der seinen Titel vom Vorjahr nicht verteidigen konnte, über Sieger Wolfgang Kindl, der den Österreichern das erste Gold bescherte. Loch war in seinem Lauf ein Patzer unterlaufen: «Das gehört dazu, aber wenn es bei einer WM passiert, ist es sehr, sehr ärgerlich», bilanzierte er.

Auch bei den deutschen Frauen lief es in der malerischen Kulisse am Fuße des Patscherkofels nicht besser. Nach einem gravierenden Fahrfehler am Start landete Natalie Geisenberger auf dem 15. und letzten Platz. «Momentan ist es ein bisschen schwierig, da irgendetwas Positives ziehen zu können», sagte die Olympiasiegerin. Auf die Frage, was nach der Enttäuschung am meisten tröste, blickte sie mit enttäuschtem Blick in die hereinstrahlende Sonne und sagte: «Die Ruhe.»

Tatjana Hüfner durfte sich hingegen beim Sieg der Amerikanerin Erin Hamlin über Rang drei freuen. «Ich bin sehr glücklich mit Bronze. Das ist schon mal eine Medaille mehr als im Vorjahr», sagte Hüfner mit Blick auf 2016, als sie am Königssee überraschend leer ausgegangen war. Silber ging an die Titelverteidigerin Martina Kocher aus der Schweiz.

Bei den Doppelsitzern verteidigten Wendl/Arlt ihren Titel, sie sind bei Großereignissen seit 2013 ungeschlagen. «Die Rechnung ist mal wieder aufgegangen», sagte Wendl. Für das bisher in dieser Saison dominante Duo Toni Eggert und Sascha Benecken wurde der Sprint mit Platz drei zur Enttäuschung. «Natürlich sind sie angefressen», sagte Bundestrainer Loch. Trotz sieben Saisonsiegen in neun Rennen wurde es auch am Freitag nichts mit dem ersten WM-Titel für das Doppel.

Fotocredits: Expa/Johann Groder,Tobias Hase,Roman Koksarov

(dpa)

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