Wintersport

Berliner Fentz startet als Zwölfter in Eiskunstlauf-EM

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Ostrau – Der Berliner Paul Fentz ist mit einem zwölften Platz in die Eiskunstlauf-Europameisterschaften gestartet. Der deutsche Vize-Meister stürzte im Kurzprogramm in Ostrau/Tschechien beim vierfachen Toeloop.

Die klare Führung übernahm der viermalige Titelträger Javier Fernandez aus Spanien mit 104,25 Punkten vor Maxim Kowtun (Russland/94,53) und Alexei Bychenko (Israel/86,68). Wenn Fentz die Top Ten bei den kontinentalen Titelkämpfen verpasst, wird es für den einzigen WM-Platz Ende März in Helsinki noch ein Ausscheidungslaufen mit seinem Vereinskollegen Peter Liebers und Franz Streubel aus Oberstdorf geben.

Den Song «Wonderwall» von Paul Anka interpretierte Fentz mit viel Gefühl und lief nach dem Patzer vor 9000 Zuschauern in der Ostravar Arena einwandfrei zu Ende. «Wir wollten so gern den Vierfachen stehen. Das ist schade, weil er im Training klappte», sagte Trainerin Romy Oesterreich.

Ein guter dreifacher Axel und eine Kombination aus dreifachem Lutz und dreifachem Toeloop brachten ihm 72,68 Punkte. «Der Sturz war echt ärgerlich», sagte Fentz, der den schwierigen Sprung fast gestanden hätte. Erst im letzten Moment rutschte er weg. «Da war nicht gestreut, das war das Problem», scherzte der 24-Jährige.

Früher war er vor Wettkämpfen ein Nervenbündel, inzwischen genießt er die Minuten auf dem Eis: «Das habe ich von meiner Freundin gelernt, sie hat gesagt, ich soll einfach Spaß haben.» Zusammen mit Oesterreich und Mentalcoach Veit Klenner bekam er die Nervosität mehr und mehr in den Griff. Zudem stellte er sein Training um und sorgte für regelmäßigen Ausgleichssport. «Ich spiele Fußball, Basketball und gerne Golf», erzählte er. So ist ihm in diesem Sommer erstmals eine längere Grippe erspart geblieben, die sich in der Pause sonst immer ankündigte.

«Jetzt will ich auch die Lorbeeren ernten und zur WM fahren», betonte der Bundeswehrsoldat. Ein Platz unter den ersten Zehn wird aber auch in der Kür am Samstag nicht leicht – die Topläufer zeigen dort mindestens zwei vierfache Sprünge. Das gelang Fernandez schon im Kurzprogramm mit Toeloop und Salchow.

Unterdessen korrigierte der Weltverband ISU die Wertung im Tanz. Wegen einer unerlaubten zusätzlichen Hebung verloren die Italiener Anna Cappellini/Luca Lanotte ihre knappe Führung an Jekaterina Bobrowa/Dmitri Solowijew aus Russland. Vor der Kür am Samstag sind sie Zweite vor den französischen Weltmeistern Gabriella Papadakis/Guillaume Cizeron.

Fotocredits: Petr David Josek
(dpa)

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