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Bayern-Trainer Ancelotti verrät Wunschzettel

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München – Neun Punkte bis Weihnachten. Das steht auf dem Wunschzettel, den Trainer Carlo Ancelotti den Fußball-Profis des FC Bayern München überreicht hat.

«Wir müssen mit drei Siegen den ersten Teil der Saison beenden», sagte der Italiener vor dem Jahresendspurt gegen Lieblings-Heimgegner VfL Wolfsburg, in Darmstadt und schließlich zum großen 2016-Finale gegen den noch ungeschlagenen Tabellenführer und Titelkonkurrenten RB Leipzig.

Der Höhenflug des Aufsteigers wird beim Serienmeister von Woche zu Woche mehr als Bedrohung empfunden. Die Bundesliga wache langsam auf, stellt Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge im Stadionmagazin zum Wolfsburg-Spiel fest. «Die englischen Clubs haben vergangene Saison den Fehler gemacht, Leicester City zu lange nicht ernst zu nehmen», mahnte Rummenigge. Der FC Bayern will als Jäger diesen Fehler nicht wiederholen, sondern dafür sorgen, «dass Leicester nicht plötzlich in Sachsen liegt», sprich Leipzig am Ende sensationell Meister wird.

Im Fernduell mit den drei Punkte besseren Leipzigern um Platz eins will Ancelotti am Samstag (15.30 Uhr) aber nicht zu sehr auf den neuen Rivalen schauen: «Wir müssen uns auf unser Spiel fokussieren. Es ist egal, was in Ingolstadt passiert.» Dort gastiert Leipzig.

Ein Bayern-Erfolg gegen Wolfsburg scheint programmiert. Die letzten 14 Bundesliga-Heimspiele gegen den unerwarteten Abstiegskandidaten haben die Münchner alle gewonnen. Bei 19 Gastspielen in München holte der VfL selbst in besseren Zeiten lediglich einen Punkt. Unvergessen ist das letzte Spiel in der Allianz Arena, als Robert Lewandowski im September 2015 als Einwechselspieler beim 5:1 innerhalb von neun Minuten fünf Tore erzielte. «Zwei Treffer diesmal wären gut», scherzte Ancelotti, der sich über Wolfsburg wundert: «Es ist seltsam, sie unten in der Tabelle zu sehen. Sie haben doch sehr gute Spieler.»

Wie zum Beispiel Mario Gomez, der in seinen vier Jahren beim FC Bayern in 174 Partien 113 Tore erzielte und sich 2013 als Triple-Sieger aus München verabschiedete. «Es war einfach eine Wahnsinnszeit», erinnert sich Gomez. Im VfL-Trikot hat der letztjährige Torschützenkönig der türkischen Liga erst dreimal getroffen.

Beim VfL herrscht Untergangsstimmung: Valérien Ismaël muss nach nur einem Sieg aus sechs Spielen schon wieder seine Ablösung befürchten. Der Trainer-Azubi flieht bereits in Durchhalteparolen. «Wir werden aus dieser Situation herauskommen», verkündete Ismaël tapfer.

Ancelotti dürfte wie beim hochgelobten 3:1 in Mainz wieder voll auf Offensive setzen – mit Thomas Müller als freischaffendem Angreifer hinter Tormaschine Lewandowski und flankiert von Arjen Robben und Franck Ribéry. Fehlen wird der erkrankte Mats Hummels, für den Jérôme Boateng nach Schulterproblemen in die Innenverteidigung rücken soll. Der zuletzt im Mittelfeld eingesetzte Kapitän Philipp Lahm werde auf die rechte Abwehrseite zurückkehren, verriet Ancelotti noch.

Anders als in Wolfsburg, wo spätestens in der Winterpause das große Missverständnis mit Julian Draxler gelöst werden muss, plant Ancelotti für die Rückserie keine Veränderungen des Kaders: «Unsere Mannschaft ist komplett. Im Winter gibt es keinen Markt für uns.»

Fotocredits: Peter Kneffel
(dpa)

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