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Basketball in der City: Auch Schröder Fan von 3×3

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Berlin – Superstar LeBron James hat sich längst als Fan geoutet, NBA-Profi Dennis Schröder spielt am liebsten selbst mit – und bei den Zuschauern wird die spektakuläre Basketball-Variante 3×3 immer populärer.

Zwei Jahre vor der Olympia-Premiere in Tokio messen sich die besten Spieler der Welt am Freitag und Samstag erstmals auch bei einem offiziellen FIBA-Turnier in Berlin. Die deutschen Medaillenchancen bei den Sommerspielen 2020 sind zwar eher gering, am großen Potenzial der jungen Disziplin zweifelt aber niemand mehr.

«Das ist der Basketball, mit dem ich aufgewachsen bin», sagte Schröder, nachdem er in Hamburg gerade zum zweiten Mal nacheinander deutscher Meister wurde. Dass Deutschlands größtes Basketball-Talent aktiv bei dem neuen Format dabei ist, sorgt für viel Aufsehen. «Wenn Dennis sowas macht, ist das für alle natürlich ein Hype. Was Besseres kann uns gar nicht passieren», sagte Ingo Weiss, Präsident des Deutschen Basketball-Bundes, der Deutschen Presse-Agentur. «Das zeigt das Interesse.»

Schröders Meisterschaftsteam «Der Stamm» ist auch beim hochklassig besetzten Turnier in der Nähe des Potsdamer Platzes in Berlin gemeldet. Ob der Aufbauspieler der Oklahoma City Thunder auch selbst dabei ist, war aber noch offen. In Hamburg hatte er zuletzt ganz kurzfristig zugesagt. Doch selbst ohne Schröder wird es spektakulär. Mindestens fünf der aktuell zwanzig besten Teams der Welt haben beim Challenger-Turnier des Weltverbandes FIBA gemeldet. Darunter Vertreter aus den USA, Russland, Brasilien oder der Mongolei.

«Im Sommer spiele ich immer noch gerne, weil man hier mal neue Moves ausprobieren kann, die man in der Halle nicht machen würde», sagte Schröder. Denn es gibt einige Unterschiede zum konventionellen Basketball. Statt fünf stehen pro Team drei Spieler auf dem Feld, geworfen wird auf nur einen Korb. Ein Spiel dauert gerade zehn Minuten, oder ist vorbei, wenn ein Team 21 Punkte erzielt. Action ist garantiert, Fehler werden sofort bestraft. Innerhalb von nur zwölf Sekunden – nicht 24 – muss ein Angriff abgeschlossen werden. Dazu dröhnt Musik aus den Boxen, die Fans sind ganz nah dran.

«Großartig für den Basketball» sei es, sagte Ikone James von den Los Angeles Lakers, dass bei Männern und Frauen in Tokio jeweils eine weitere Basketball-Goldmedaille ausgespielt werde. Der 33-Jährige sei zwar «nicht sehr gut» und eher «der Typ für Fünf gegen Fünf», trotzdem verfolge er die Entwicklungen. Während die US-Männer längst Weltspitze sind, gibt es in Deutschland noch einiges aufzuholen. Die Frauen stehen derzeit im Vergleich besser da. «Wir hoffen, schon 2020 dabei zu sein. Das Fernziel ist, dass wir uns mit einer, möglichst beiden Mannschaften für Olympia 2024 qualifizieren», sagte Weiss.

Außerdem hofft er auf Unterstützung durch das Bundesministerium für Inneres und den Deutschen Olympischen Sportbund. «Man hat uns signalisiert, dass man diese Disziplin gerne fördern würde», sagte der 54-jährige Weiss. Der Hilfe auf Bundesebene stünde als olympischer Sportart «nichts im Wege. Dadurch können wir unsere Strukturen aufbauen». Dass 3×3-Basketball schnell wieder aus dem olympischen Programm gestrichen werden könnte, glaubt Weiss nicht. Deswegen soll der Sport der breiten Masse näher gebracht werden: «Wir wollen dahin gehen, wo die Leute sind und wo ihr Leben aufblüht, in Einkaufszentren, vor Rathäusern, in der Innenstadt.»

Fotocredits: Sven Kuczera
(dpa)

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