Basketball

Bambergs Rekord-Basketballer holen achten Titel

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Bamberg (dpa) – Bambergs Coach Andrea Trinchieri zog sich schon vor der Schlusssirene die Krawatte vom Hals, herzte seine Spieler auf der Bank – dann konnte die große Meisterparty starten.

Und bis zur ersten Bierdusche für den Italiener dauerte es nach der Schlusssirene zum 92:65 (38:37) gegen ratiopharm Ulm auch nur wenige Augenblicke. Die Titel-Riesen der Brose Baskets bleiben die klare Nummer eins in Deutschland und haben ihre Ausnahmestellung in der Liga mit Rekord-Playoffs und der achten Meisterschaft untermauert.

«Das ist ein atemberaubendes Gefühl, wir haben das ganze Jahr hart gearbeitet», sagte Topscorer Darius Miller, der zum wertvollsten Final-Akteur gewählt wurde. Kapitän Brad Wanamaker resümierte: «Die Mannschaft hat die ganzen Playoffs mit großem Herz gespielt.»

Sonntagnachmittag um Punkt 17.00 Uhr reckte Wanamaker den silbernen Pokal der Basketball-Bundesliga in die Höhe und krönte damit eine einmalige Saison, in der Bamberg keine Heimpartie verloren hatte.

Dank des dritten Sieges im dritten Finalspiel stürmten die Franken ohne Niederlage durch die K.o.-Phase zur Titelverteidigung – weder Vorjahresfinalist FC Bayern München im Halbfinale noch beherzt kämpfende Ulmer beim Titel-Showdown konnten Bamberg stoppen. «Ganz Bayern ist stolz auf das fränkische Vorzeigeteam», gratulierte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) in einem Glückwunschschreiben.

Beste Werfer für das Trinchieri-Team waren Wanamaker und Darius Miller mit jeweils 19 Zähler. Den Gästen aus Ulm reichten 19 Punkte von Raymar Morgan und eine aufopferungsvolle Vorstellung nicht, um eine viertes Spiel zu erzwingen. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit ging den Ulmern in der zweiten Halbzeit die Kraft aus.

Die Bamberger dagegen ließen sich vor 6800 lautstarken Zuschauern in der ausverkauften Brose Arena für ihre sechste Meisterschaft in den letzten sieben Jahren feiern – nur 2014 ging der Titel an Bayern München.

Mit neun Partien ohne Niederlage blieb Trinchieris Team wie schon Leverkusen (1992, 1994) und ALBA Berlin (1998, 2002) in den Playoffs ungeschlagen. In der K.o.-Phase gewann Brose seine Partien mit durchschnittlich deutlich mehr als 20 Punkten Differenz – das war noch keinem Team in der Basketball-Bundesliga zuvor gelungen.

Nach dem dramatischen 92:90-Erfolg nach Verlängerung in Spiel zwei wollten die Bamberger vor heimischem Publikum schnell alles klar machen. Die durch etliche Ausfälle geschwächten Gäste von Trainer Thorsten Leibenath aber zeigten Herz und Unbekümmertheit und ließen Bamberg nicht früh davonziehen. Im Gegenteil: Die Ulmer kämpften sich im zweiten Viertel heran und gingen sogar mit 37:34 in Führung.

«Im zweiten Viertel haben sie uns herumgeschubst. Diese Intensität müssen wir in der zweiten Halbzeit auch zeigen», forderte Wanamaker in der Pause bei «TelekomBasketball». Und es gelang: Mit aggressiver Verteidigung hielten die Bamberger die Ulmer um Kapitän Per Günther vom Korb weg, und auch aus der Distanz punkteten die Gäste nicht mehr – am Ende standen nur zwölf Zähler in dem dritten Abschnitt zu Buche.

Im Angriff ließen sich die Hausherren nicht mehr aufhalten, mit zwei Dreiern sorgte Miller für tosenden Beifall von den Rängen und de facto für die Vorentscheidung. Im Finish waren die Franken nicht mehr zu bremsen, die große Titelparty startete in der Bamberger Halle schon lange vor der Schlusssirene.





Fotocredits: Nicolas Armer,Nicolas Armer,Nicolas Armer,Nicolas Armer,Nicolas Armer

(dpa)