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Fußball-Bundesliga: Das sind die Aufgaben des Sportdirektors

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„Mädchen für alles“ gab und gibt es in jedem noch so kleinen Verein – egal, ob es sich um einen Sport-Club oder einen Wanderverein handelt. Es sind jene Vereins-Mitglieder, die sich um alles kümmern. Hauptsache, es läuft. Vielleicht sind Sie ja einer jener Menschen, ohne die es im Verein nicht geht. Auch in der heutigen Fußball-Bundesliga – jenem Millionen-Geschäft – gibt es sie. Nur, dass sie eines Tages Titel erhielten: bis vor ein paar Jahren hießen sie noch Manager, seit einiger Zeit tragen sie den Titel des Sportdirektors. Dabei handelt es sich im Profi-Geschäft zwar um hoch bezahlte Posten, aber eines haben die Sportdirektoren mit ihren Vorgängern aus vergangenen Zeiten gemeinsam: Sie sind eben Mädchen für alles.

Bei jeder Kleinigkeit wird der Sportdirektor angerufen

Sport-Direktoren sind so etwas wie die Strippenzieher in der Bundesliga. Sie sind in erster Linie Ansprechpartner des Präsidiums, des Trainers und der Spieler. Sie sorgen dafür, dass es dem kickenden Personal gut geht. Zwickt einem Spieler zum Beispiel die Wade, ruft er seinen Sportdirektor an. Es sei denn, er hätte einen engeren Draht zum Trainer – was normalerweise der Fall sein sollte. Der Sportdirektor kümmert sich in erster Linie und in Abstimmung mit dem Trainer um die Zusammenstellung des Kaders und führt die Gespräche über Vertragsverlängerungen oder Neuverpflichtungen. Und er organisiert neben PR-Terminen auch noch Trainingslager und Freundschaftsspiele.

Alles andere als ein 8-Stundenjob

Gerade in diesen Wochen, also zwischen Saison-Ende und neuer Saison, glühen die Drähte heiß. Michael Zorc, Sport-Direktor von Vizemeister Borussia Dortmund, weiß ein Lied davon zu singen. Götze weg, bei Lewandowski jeden Tag neue Wasserstandsmeldungen. Zorc hat einen riesigen Vorteil: Er war selbst Profi beim BVB und gewann 1997 die Champions League. Auch Thomas Eichen, noch gar nicht so lange bei Werder Bremen im Amt, blickt auf eine Kicker-Karriere in Mönchengladbach zurück und ist dabei, den Kader für die kommende Saison zusammenzustellen. Dirk Dufner ist bei Hannover 96, dem Verein, der von Carsten Maschmeyer gefördert wird, zwar erst seit Ende April im Amt, aber er hat einen Vertrag bis Ende Juni 2016 erhalten. Der Verein signalisiert damit sein großes Vertrauen in den Juristen. Dufner hat sich beim VfB Stuttgart, 1860 München und zuletzt beim SC Freiburg einen Namen gemacht und seine Qualitäten unter Beweis gestellt. Und es ist ihm gelungen, mit Leonardo Bittencourt eines der größten Mittelfeld-Talente Deutschlands aus Dortmund nach Hannover zu lotsen.

Viel Arbeit im Hintergrund, aber wenig Ehre

Als Sportdirektor haben Sie viel Verantwortung, aber am Ende nur wenig Macht. Gelingen Transfer-Coups oder besondere Erfolge der Mannschaft, werden alle gefeiert. Nur der Sportdirektor nicht unbedingt – denn er wirkt nun mal im Hintergrund.

Foto: Fotolia, 6043581, Franck Boston

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